Sie sind hier: Insekten



Auf dieser Seite möchten wir in lockerer Folge über Pflanzen und Insekten berichten.

Die Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) ist der Schmetterling des Jahres 2025
 

Die Spanische Flagge breitet sich seit einigen Jahren immer weiter nach Norden aus.
Der Nachtfalter Spanische Flagge ist während seiner Hauptflugzeit im August auch tagsüber aktiv. Seine Flügel sind schwarz-weiß gemustert, wodurch er leicht zu bestimmen ist. Dennoch ist die Spanische Flagge zwischen Zweigen und Stängeln schwer zu entdecken. Sobald sie aufffliegt oder ihre Vorderflügel öffnet, werden die leuchtend orangeroten Hinterflügel sichtbar. Diese Warnfärbung schützt den Schmetterling vor Fressfeinden.



Die Spanische Flagge ist der Schmetterling des Jahres 2025 (Bild: © T. Laußmann) Die Vorderflügel der Spanischen Flagge sind schwarz mit blaugrünem Schimmer und weißgelben, schrägen Querbinden, die vor der Flügelspitze ein "V" bilden.
Die Hinterflügel sind leuchtend rot, mit mehreren schwarzen Flecken.
Die Spanische Flagge ist der Schmetterling des Jahres 2025 Bild: © T. Laußmann



Als Nektarpflanze bevorzugt die Spanische Flagge den Gewöhnlichen Wasserdost. Sie findet aber auch an vielen anderen Blüten Nahrung. Mit einer Flügelspannweite von etwa fünf Zentimetern gehört die zur Familie der Eulenfalter zählende Art zu den größeren Nachtfaltern Europas.

Die Spanische Flagge lebt vor allem in strukturreichen Landschaften mit Hecken, etwas verbuschten Trockenrasen, Waldrändern und blütenreichen Wiesen, die durch Flächenverbrauch und intensive Landwirtschaft bedroht sind. Vorwiegend ist die Art in den wärmebegünstigten Gebieten Süddeutschlands (Maingebiet) zu finden. Die Schmetterlinge kommen auch in naturnahen Gärten vor.

Durch die höheren Temperaturen aufgrund der Klimakrise breiten such viele wärmeliebende Schmetterlingsarten nach Norden und in höhere Lagen aus. Die Spanische Flagge verbreitet sich besonders schnell. Andere Arten gehen entsprechend zurück.



Die Spanische Flagge auf Wasserdost. Neben dem zur Familie der Korbblütler gehörenden Wasserdost ist es die Himbeere, der Wiesensalbei, die Große Brennnessel, der Natternkopf, die Taubnessel als Nahrungspflanzen zu nennen. Hier sind die geschlossenen Vorderflügel zu sehen (Bild: © B. Schmälter)
Bild: © B.Schmälter Hier sind gut die geschlossenen Vorderflügel zu sehen



Die Spanische Flagge ist nicht nur nachts unterwegs, sondern auch tagaktiv. Im August, zu seiner Hauptflugzeit, kann man ihn im Sonnenschein an Rändern von Waldwegen, an Säumen von Wäldern oder Gebüschen, am Ufer von Bächen und Gräben oder in ehemaligen Steinbrüchen sehen, wenn er an seiner Lieblingspflanze, dem Gewöhnlichen Wasserdost (Eupatorium cannabinum) Nektar saugt. Denn dieser Bärenspinner hat, anders als etliche seiner Verwandten, einen gut entwickelten Saugrüssel. Den Gewöhnlichen Wasserdost als auffällige und bis mannshoch wachsende Staude ist nicht zu übersehen. Es lohnt sich, an den Blüten nach dem Falter zu schauen - wenn man ihn nicht schon umherfliegen sieht und vielleicht zunächst an einen Tagfalter denkt. Die Spanische Flagge ist jedoch nicht auf den Wasserdost beschränkt - er nutzt auch viele andere Blütenpflanzen und kommt gerne in Gärten mit entsprechendem Angebot. Die tagaktiven Falter fliegen jährlich nur in einer Generation.

Die Falterweibchen legen die runden, perlweißen Eier in lockeren Eispiegeln an die Blattunterseite der Futterpflanze. Da kommt eine lange Liste von Kräutern in Frage, wie z.B. Taubnesseln, Greiskraut, auch niedrige Büsche wie Himbeeren oder Hasel und natürlich den Wasserdost.



Ei-Paket von Euplagia quadripunctaria (Bild: © W. Wagner) Die Eier werden von den Weibchen in lockeren Grüppchen an den Futterpflanzen der Raupen ab.
Eier von Euplagia quadripunctaria Bild: © W. Wagner



Die Raupen schlüpfen im September und überwintern. Die Räupchen schlüpfen noch im Herbst, werden jedoch nur selten beobachtet, weil sie so klein und im dichten Bewuchs nur schwer zu entdecken sind. Sie fressen bis zur Überwinterung vor allem an verschiedenen Hochstauden und Kräutern, wie z.B. an Brennnesseln oder der Taubnessel. Diese kleine Raupen müssen den Winter überstehen. Nach der Winterruhe frisst die Raupe neben Kräutern und Hochstauden auch vermehrt an Sträuchern (Haselnuss und Brombeere). Im Juni verpuppen sich die Raupen an einem weichen, weißgrauen Gespinst am Boden.



Raupe der Spanischen Flagge, die den Winter überleben muss (Bild: © T. Laußmann)
Raupe der Spanischen Flagge, die den Winter überstehen muss (Bild: © T. Laußmann)



Nach mehreren Häutungen verpuppen sich die Raupen in einem Gespinst am Boden, um dann nach einer Puppenruhe von rund einem Monat ab Juli zu schlüpfen.



Puppe der Spanischen Flagge (Bild: © W. Wagner)
Puppe der Spanischen Flagge (Bild: © W. Wagner



Die Falter vagabundieren und sind als Binnenwanderer in der Lage, längere Strecken von bis zu 30 Kilometern zurückzulegen.

Die Spanische Flagge gilt als ein "Verschiedenbiotopbewohner", da sowohl trockene und sonnige, wie auch feuchte und halbschattige Standorte besiedelt werden.

Hier bei uns in Bayern hat sie drei räumlich getrennte Verbreitungsschwerpunkte: In der Mittleren und Unteren Mainregion, in der Südlichen Frankenalb und dem Donaurandbruch, sowie in Südostbayern (Berchtesgaden und Inntal).



Klasse Ordnung Familie Unterfamilie Gattung Art
Insekten Schmetterlinge Eulenfalter Bärenspinner Euplagia Spanische Flagge



Negative Einflüsse und Gefährdungsursachen, unter "Schmetterling des Jahres".



Vielen Dank an Dr. Jochen Behrmann vom BUND NRW Naturschutzstiftung für die Bereitschaft den Pressetext, sowie die einmaligen Aufnahmen von T.Laußmann, B. Schmälter, W. Wagner zur Verfügung zu stellen. Wer die Arbeit zum Schutz der Schmetterlinge unterstützen möchte, der kann online spenden, unter: www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/spende.htm





Aufnahmen aus der Pflanzen- und Tierwelt


Die gesamte "Natur des Jahres" im Überblick:

Die bisherigen "Schmetterlinge des Jahres"

Die bisherigen "Fische des Jahres"

Die bisherigen "Bäume des Jahres"

Die bisherigen "Blumen des Jahres"

Die bisherigen "Spinnen des Jahres" 

Die bisherigen "Tiere des Jahres"

Die bisherigen "Pilze des Jahres" 


Die bisherigen "Orchideen des Jahres"

Die bisherigen "Biotope des Jahres"


Die bisherigen "Streuobstsorten des Jahres"

Die bisherigen "Insekten des Jahres"

Die bisherigen "Heilpflanzen des Jahres"

Die bisherigen "Arzneipflanzen des Jahres"

Die bisherigen "Stauden des Jahres"

Die bisherigen "Weichtiere des Jahres"

Die bisherigen "Gemüse des Jahres"

Die bisherigen "Böden des Jahres"

Die bisherigen" Flechten des Jahres"

Die bisherigen "Gefährdeten Nutztierrassen des Jahres"

Die bisherigen "Landschaften des Jahres"

Die bisherigen "Flusslandschaften des Jahres"

Die bisherigen "Kakteen des Jahres"

Die bisherigen "Moose des Jahres"

Die bisherigen "Reptilien des Jahres"

Die bisherigen "Giftpflanzen des Jahres"

Die bisherigen "Wasserpflanzen des Jahres"

Die bisherigen "Höhlentiere des Jahres"

Die bisherigen "Algen des Jahres"

Die bisherigen "Einzeller des Jahres"

Die bisherigen "Libellen des Jahres"

Die bisherigen "Alleen des Jahres"

Die bisherigen "Gewässertypen des Jahres"

Die bisherigen "Lebendigen Seen des Jahres"

Die bisherigen "Fossile des Jahres"

Die bisherigen "Gesteine des Jahres"

Die bisherigen "Naturparktiere des Jahres"

Die bisherigen "Wildbienen des Jahres"

Die bisherigen "Seevögel des Jahres"

Die bisherigen "ganz persönlichen Gartentiere des Jahres"


Die bisherigen "Waldgebiete des Jahres"

Die bisherigen "Mikroben des Jahres"

Die bisherigen "Zootiere des Jahres"

Die bisherigen "Kartoffel des Jahres"

Die bisherigen "Gartentiere des Jahres"

Die bisherigen "Pflanzengesellschaften des Jahres"

 Die bisherigen "Stadtpflanzen des Jahres"

Die bisherigen "Sträucher des Jahres"

- letzte Aktualisierung: Dienstag, 10. Juni 2025 -
Unsere Seiten sind optimiert für Internet Explorer 8.0 und Firefox 3.6 bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel
© Umweltfreunde Würzburg - Ochsenfurt 2018