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"Stunde der Wintervögel"
Wie der NABU berichtet, haben über
157.000 Menschen, von knapp 110.000 Beobachtungspunkten (Gärten,
Balkons,Parks) über 3,9 Millionen Vögel gesichtet und dem Nabu
gemeldet. Dabei wurden wie im letzten Jahr der Haussperling am
meisten nachgewiesen, Gefolgt wurde der "Spatz" von der Kohlmeise,
der Blaumeise, der Amsel und dem Feldsperling.
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Der Haussperling steht in Bayern auf der Vorwarnliste.
Vor allem fehlt ihm die Nahrungsgrundlage und die Nistplätze. |
Haussperlingsweibchen sind
unauffälliger gefärbt als die Männchen |
Bild: © Markus Gläßel |
Es wird auch immer deutlicher, wie langsam sich manche Vogelarten
von Epidemien erholen. Der Grünfink, liegt nur knapp über dem
Vorjahreswert. Die Art hatte mit dem einzelligen Erreger
(Trichomonas gallinae) zu kämpfen. Es kam vermehrt, seit 2009, zu
Todesfällen bei den Grünfinken. Seit letztem Jahr konnte ich an den
Futterhäuschen, in meinem Garten, wieder Grünfinken beobachten, die
sich ihre Sonnenblumenkerne holten.
Den Grünfink können Sie im Winter
häufig in Gärten sehen, denn er sucht dann häufig
Winterfutterstellen in Gärten auf. |
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Bild: © Gunther Zieger |
Grünfinken verfügen über ein reiches Gesangsrepertoire |
Ebenso scheint es, dass sich die Bestände der Blaumeisen erholt
haben. Blaumeisen wurden bei der Zählaktion wieder vermehrt
beobachtet. Das Blaumeisensterben, das durch das Bakterium
(Suttonella ornithocola) verursacht wurde, ist durch vermehrte Bruten
ausgeglichen worden. Meine Beobachtungen gehen auch in die Richtung,
dass es wieder vermehrt zu Blaumeisen-Sichtungen in der Natur und an
den Winterfutterplätzen kommt.
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Auch wenn Blaumeisen häufig in Innenstädten anzutreffen
sind, gehören sie nicht zu den verstädterten Vogelarten. |
Blaumeisen besitzen ein hohes
Aggressionspotenzial vor allem am Futterplatz |
Bild: © Michael Schiller |
Auch die Zahlen der Amseln haben sich im Vergleich zum Vorjahr etwas
verbessert. Ich hatte in meinem Garten anderthalb Jahre keine Amseln
festgestellt. In diesem Winter stellen sich erfreulicherweise bis zu
5 Amseln wieder ein um die Bodenfutterstelle aufzusuchen. Den
Amseln-Populationen hatte das Usutu-Virus erheblich zugesetzt.
Die Amseln sind bei uns Standvögel
und Teilzieher. Ursprünglich war die Amsel, bis vor 100
bis 150 Jahren, ein scheuer Waldvogel. |
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Bild: © Michael Schiller |
Amsel sucht bei Frost nach Nahrung |
Laut Nabu war bei der diesjährigen Zählaktion, dass eigentlich
typische Waldarten wie der Kernbeißer, der Buntspecht oder der
Eichelhäher häufiger in Gärten beobachtet worden. Auch bei mir
besucht der Buntspecht am selbstgefertigten "Insektenkuchen", sowie
Kernbeißer die Futtersäule um sich Nahrung zu holen.
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Einige Individuen zieht es aber bis Spanien oder
Italien. Die Brutvögel Osteuropas oder Skandinaviens zieht
es im Winter teils nach Mitteleuropa. Dann kan man den
Kernbeißer auch an Futterstellen im Garten beobachten. |
Kernbeißer sind bei uns in der
Regel Standvögel. |
Bild: © Maximilian Dorsch |
Andere Arten, die auch als Wintergäste zu uns kommen und häufig
in größeren Trupps unterwegs sind, wie Erlenzeisig, Schwanzmeise und
Wacholderdrossel wurden wie im Vorjahr weniger beobachtet.
Schwanzmeisen kann ich immer wieder in meinem Garten beobachten und
ein kleiner Trupp Erlenzeisige kommt jedes Jahr Ende Januar oder
Anfang Februar um für einige Tage an meinen Futterstellen ihren
Energiespeicher aufzufüllen. Menschliche Futterstellen sind sehr
wichtig, im Winter, für die Erlenzeisige.
Der Erlenzeisig ist ein gelbgrüner
Fink und hat eine Körpergröße von ca. 12 cm. Typische für
den Erlenzeisig sind die dunkel längsgestreiften Flanken und
der spitze Schnabel. Männchen sind an Oberkopf und am Kinn
schwarz. |
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Bild: © Raimund Linke |
Erlenzeisige ziehen im Winter in großen Schwärmen umher |
Die Wacholderdrossel werde ich hier Ihnen vorstellen.
Die Wacholderdrossel - die Bunte
Die Wacholderdrossel ist
noch gar nicht so lange in unseren Gefilden anzutreffen. Denn die
ursprüngliche Heimat díeser nordischen Drossel ist die sibirische
Taiga. Vor etwa 200 Jahren begann Turdus pilaris, ihr lateinischer
Name, ihre Ausbreitung in den südwestlichen Raum Europas. So in der
Zeit um Mitte des 19. Jahrhunderts verlief ihre westliche
Ausbreitungsgrenze noch durch Mecklenburg-Vorpommer, Thüringen und
Oberfranken. Manche Teile Deutschlands wurden erst später und viel
zögerlicher besiedelt. Die Ursachen dieser Ausweitung ihres Areals
sind weiterhin unbekannt. Im östlichen Mitteleuropa ist die
Wacholderdrossel auch heute noch ein mäßig häufiger Brutvogel. In
Bayern ist die Art ein häufiger Brutvogel mit einer
Bestandsschätzung von 40.000 - 75.000 BP. Ihre größte Dichte von
Vorkommen hat sie in Bayern, in den Donau-Iller-Lechplatten und im
Allgäu. Auch in Unterfranken gibt es einzelne herausragende
Dichtezentren.
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Die Wacholderdrossel ist ein geselliger Vogel aus der
Familie der Drosseln und ist in Mitteleuropa ein Teilzieher.
Zur Zugzeit bildet sie mit anderen Drosselarten große
Schwärme. |
Die Wacholderdrossel ist mit einer
Körperlänge von 22 bis 27 Zentimetern nur unwesentlich
kleiner als die Amsel |
Bild: © Dirk Schieder |
Kennzeichnend für die Wacholderdrossel ist das Grau am Kopf,
Bürzel und Rücken, sowie ihr kastanienbrauner Mantel und die
auffällig weißen Unterflügeldecken. Am Kopf hat sie einen deutlichen
weißen Überaugenstreif. Die Kehle, der Vorderhals und die obere
Brust sind auf rostgelbem Grund schwärzlich gestrichelt. Der Schwanz
der Wacholderdrossel ist schwarzgrau. Die Beine sind dunkelbraun.
Der Schnabel ist gelb bis gelborange mit einer dunklen Spitze
versehen. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Kurzum die
Wacholderdrossel ist gegenüber den anderen Drosseln Mitteleuropas
auffallend bunt. Verwandtschaft hat sie mit Singdrossel (Turdus
philomelos) und der Misteldrossel (Turdus viscivorus) und natürlich
die Amsel (Schwarzdrossel - Turdus merula), sowie die Rotdrossel
(Turdus iliacus).
Im Winter
ernährt sie sich von Beeren und
andere Früchten, Fallobst. Diese bilden dann den
überwiegenden Teil der Nahrung. |
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Bild: © Dirk Schieder |
Ist der Boden zu hart, um Würmer herauszuziehen, so
frisst sie auch herabgefallene Früchte |
Im Winter schließen sich die Wacholderdrosseln zu großen
Schwärmen mit anderen Drosseln zusammen, die man dann laut rufend
auf Nahrungssuche auf Wiesen, Parks und Feldern sehen kann. Am Boden
erkennt man die Wacholderdrossel an ihrem gesprenkelten Gefieder,
dem grauen Kopf und dem hüpfenden Gang. Bei Gefahr reckt sich die
Wacholderdrossel noch höher, wirkt dabei ganz schlank und sucht die
Umgebung mit den Augen ab. Sobald sich ein Feind nähert, fliegt der
ganze Drosselverband gegen den Wind auf und sucht im nächsten Baum
Schutz. Eine meiner bleibenden Erinnerungen mit einem
Drosselschwarm war eines fühen Morgens, als ich zum Zug ging. Hier
kam ich an einem unbebauten Gründstück vorbei, auf dem sich ein
größerer Wacholderdrosselschwarm niederließ und auf dem Wiesengrundstück
nach Nahrung suchte. Im oberen Bereich war dieses Grundstück mit
hohen Bäumen und Sträuchern umrahmt. Plötzlich, wie aus dem Nichts,
stürzte ein Schatten auf den Schwarm nieder und schlug eine
Wacholderdrossel, die wohl von diesem Angriff völlig überrascht
wurde. Auch ich hatte den großen Greifvogel bis dahin nicht
entdeckt. Ein Habicht hatte eine Wacholderdrossel erbeutet. Die
anderen flogen zu einem in der Nähe stehenden Baum und suchten
Schutz vor dem nicht zu Unrecht gefürchteten "König der
Ansitzjäger". Ich dachte mir noch: "Das ist Natur, jeder versucht zu
überleben".
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Die Wacholderdrossel ist in Europa nahezu flächendeckend
verbreitet. Die Bestandszahlen für Deutschland liegen
wohl zwischen 110.000 bis 215.000 BP. |
Wacholderdrossel sucht in einem
Baum Schutz und Deckung |
Bild: © Dirk Schieder |
Die ursprüngliche Heimat dieser zur Familie der Drosseln
gehörende Wacholderdrossel ist die sibirische Taiga. Vor mehr als
200 Jahren begann diese Art ihre Ausbreitung nach Westen
auszuweiten. Warum dies geschah, welche Gründe für dieses Vorgehen
vorlagen, ist bis heute nicht geklärt. Bei uns hier in Mitteleuropa
besiedelt die Wacholderdrossel häufig Auwälder, Waldränder vom
Tiefland bis in etwa 2000 Meter Höhe, Feldgehölze, Parks sowie große
Gärten mit einem hohen Baumbestand. Die Vögel besiedeln kalte und
feuchte Lebensräume. Feuchte Lebensräume, vielleicht kann man sie
deshalb oft auf Wiesenflächen entlang des Mains in Trupps, die auf
Nahrungssuche gehen, beobachten.
In Mitteleuropa und auch im
südlichen Nordeuropa sind die Wacholderdrosseln, Kurzstreckenzieher.
Je nach strengen Frösten und Schneemengen, sowie dem dann fehlenden
Nahrungsangebot (Nichtauffinden von Vogelbeeren) können diese Vögel
weit ziehen. In langanhaltenden Wintern kommt es zur völligen
Räumung ihrer Brutgebiete. Sie überwintern dann in Südeuropa,
Südwesteuropa und im Mittelmeerraum. In den weiter nördlichen und
östlichen Gebieten wird die Art zum Zugvogel.
Die Wacholderdrossel ernährt sich
eigentlich von Regenwürmern, Nacktschnecken, Insekten und
Spinnen, die im Verband auf Wiesen gesucht werden. Ist
allerdings der Boden hartgefroren, so weicht sie auf Beeren
aus, auf Hagebutte, Holunder- und Mehlbeeren. Aber auch auf
dem Boden liegendem Obst, wie Äpfel und Birnen. |
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Bild: © Dipl.Biol.Stefan Pfützke -
green-lens |
Bei hartgefrorenem Boden weicht die Wacholderdrossel auf
Beeren aus |
Ihre Nahrung suchen die Wacholderdrosseln in deckungslosem Gelände,
wie Wiesen. Hier wird zumeist nach Regenwürmern gesucht. Ihre
Nahrungsgrundlage bilden aber auch Schnecken und Insekten, sowie
Spinnen und legen erdbewohnende Larven und Raupen frei. In Büschen
und Bäumen finden sie Beeren, Eberesche, Holunder und Hagebutte. Vor
allem im Winter, bei hartgefrorenem Boden weicht die
Wacholderdrossel auf Beeren und Früchte aus um zu überleben.
Zwischen März und Anfang April werden die Winterquartiere verlassen
und der Zug nach Norden beginnt, zu ihren Brutplätzen. Die
Wacholderdrossel ist ein Koloniebrüter und baut ihr Nest auf Bäumen
oder hohen Sträuchern. Das Nest der Wacholderdrossel besteht außen
und an der Basis aus groben Grashalmen, Blättern und Wurzeln. Zum
Verfestigen wird nasse Erde hinzugefügt und das Napfnest mit einer
Schicht feiner Grashalme ausgelegt. Dabei wird die Nestumgebung
vehement gegen Fressfeinde aus der Luft, oder vom Boden verteidigt.
Die Feinde werden mit Kot, sogenannten "Kotbomben" bespritzt, die
bei Greif- oder Rabenvögeln durchaus zu einer Flugunfähigkeit
führen können.
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Die erwachsene Wacholderdrossel hat einen grauen Kopf.
Ihr Rücken und die Flügeldecken sind kastanienbraun, der
Bürzel ist grau und der Schwanz dunkel. |
Mit ihrem spitzen und gelben
Schnabel kann die Wacholderdrossel Würmer aus dem Boden
ziehen |
Bild: © Dirk Schieder |
Wie und Wo man die Wacholderdrossel beobachten kann:
Die größte Zahl an Wacholderdrosseln gibt es bei uns ab
Oktober, wenn große Scharen aus Skandinavien eintreffen. Bei
kalter Witterung sieht man sie nach Hagebutten, oder Beeren der
Weißdornbüsche und anderer Sträucher suchen.
Auch im
Frühjahr kann man die Wacholderdrossel auf den Wiesen, in
Gruppen, antreffen. Dort suchen sie dann gemeinsam nach
Regenwürmern, Insekten deren Raupen und auch Schnecken.
Die Brutvögel in Stadtparks, Auwäldern und Feldgehölzen sind
leicht zu entdecken, da sie ständig Lärm durch ihren
arttypischen Ruf, das "gag schak schak ak ak" verursachen.
Häufig wird die Wacholderdrossel mit der Misteldrossel
verwechselt. Allerdings untescheidet sich die
Wacholderdrossel durch ihren auffallenden grauen Kopf, ihren
kastanienbraunen Flügeldecken und den hellgrauen Bürzel von
der Misteldrossel, die eher eine braungraue Oberseite
aufweist. |
Heranfliegende Greif- und
Rabenvögel werden so massiv mit Kot "beschossen", dass diese
mitunter nicht weiterfliegen können. |
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Bild: © C.Robiller - Naturlichter |
Die Wacholderdrossel verteidigt ihr Nest und sich vor
Fressfeinden, indem sie sie mit Kot "beschießt" |
Hier können Sie die Stimme der
Wacholderdrossel hören (Referent: Stefan Wehr)
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Die Art ist sehr gesellig und tritt außerhalb der
Brutzeit oft in großen Schwärmen auf. Sie ist in Europa
nahezu flächendeckend verbreitet und ist in Deutschland
nicht gefährdet. |
Männchen und Weibchen der
Wacholderdrossel sehen gleich aus |
Bild: © Stefan Wehr |
Überwiegend im April legt das Weibchen durchschnittlich 5 bis 6
hell grünliche, rötlichbraun gesprenkelte Eier. In Mitteleuropa
kommt es regelmäßig zu Zweitbruten. Die Bebrütung erfolgt
ausschließlich durch das Weibchen. Auch werden die Nestlinge bis zu
einem Alter von 9 bis 10 Tagen nur vom Weibchen gehudert. In den
ersten Tagen übergibt das Männchen häufig Futter an das Weibchen.
Danach werden die jungen Wacholderdrosseln von beiden Elterntieren
mit Nahrung versorgt. Dabei werden die Nestlinge vor allem mit
Würmern gefüttert. Mit 18 Tagen können die Jungvögel schon recht gut
fliegen. Mit 30 Tagen sind dann die jungen Wacholderdrosseln
selbstständig.
Nach dem Schlüpfen bleiben die
Nestlinge noch rund zwei Wochen im Nest. |
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Bild: © Dipl.Biol.Stefan Pfützke -
green-lens |
Gelege der Wacholderdrossel - die Jungen werden vor
allem mit Würmern gefüttert |
In einem alten Vogelbuch konnte ich einmal nachlesen: " ...dass
ein Schwarm Wacholderdrosseln im Januar 1937 von einem Sturm nach
Südwestgrönland verschlagen wurde. Seitdem lebt die Art dort in
einer Population als Standvogel. In Deutschland war die
Wacholderdrossel, früher nur als Wintergast zu sehen. Mit dem
Vordringen in die neuen Gebiete hat die Wacholderdrossel sich in
ihren ökologischen Ansprüchen angepasst. Zunächst besiedelte sie nur
Gehölze mooriger Gebiete. Inzwischen nistet sie auch in
Feldgehölzen, Obstgärten, Parkanlagen und in Gebirgswäldern in 1.600
Meter Höhe".
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Junge Wacholderdrosseln sind leicht zu erkennen, denn
sie sehen ihren Eltern bereits sehr ähnlich. Die Farbgebung
ist noch etwas weniger intensiv alls bei den ausgewachsenen
Vögeln. Außerdem zeichnen sich die jungen Wacholderdrosseln
durch weiße Flecken auf den Flügeldecken aus. Nach dem
ersten Winter verlieren die jungen Wacholderdrosseln ihre
juvenilen Federn und zeigen sich dann im fertigen adulten
Federkleid. |
Junge Wacholderdrossel
ist ausgeflogen |
Bild: © Peter Wächtershauser - Naturlichter |
Hätten Sie es gewußt?
Im Jahr 1937 erreichte die
Wacholderdrossel sogar Grönland. Eine Gruppe von
norwegischen Vögeln waren auf ihrem Wanderzug nach England
von starken Winden zu der Insel verdriftet worden.
Die
Wacholdedrossel reagiert empfindlich auf sehr kaltes Wetter.
Bei ungewöhnlich niedrigen Temperaturen brechen die
Wintergäste manchmal noch weiter nach Süden auf. Viele
schwächere Vögel überleben diese Reise in der Regel nicht.
Die Wacholderdrossel greift ihre Feinde an, indem sie diese
mit ihrem Kot "bombadiert". Heranfliegende Feinde wie
Greifvögel werden so massiv mit Kot bespritzt, dass sie
nicht weiterfliegen können.
In strengen Wintern nutzen
Wacholderdrosseln auch Futterstellen. Da die
Wacholderdrossel ein typischer
Weichfutterfresser ist, ist für sie grobes Körnerfutter
nicht geeignet. Sie nimmt gerne Rosinen und Äpfel am Boden
an. |
Die Wacholderdrossel geht am Boden
auf Nahrungssuche. Schnell hüpfend sucht sie, zumeist in der
Gruppe, auf Wiesen und frischgepflügten Felden nach Würmern und
Inselten. In der Gruppe suchen sie systematisch Stück für
Stück das Gelände nach Nahrung ab. |
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Bild: © Stefan Wehr |
Erwachsene Wacholderdrossel auf der Nahrungssuche |
Merkmale der Wacholderdrossel:
Länge: ca. 25,5
cm; Flügelspannweite: 39 - 42 cm; Gewicht: 80 - 140 g.
Brutzeit: April im Süden, bis Anfang oder Mitte Juni im
Norden; In Mitteleuropa zumeist zwei Jahresbruten.
Gelegegröße: Zumeist 5 - 6, hellgrünlichblaue Eier mit rostroter
Zeichnung. Die Flecken sind häufig winzig und dicht.
Brutdauer: 10 - 13 (14) Tage. Nur das Weibchen brütet.
Nestlingszeit: 11 - 16 Tage. In den ersten Tagen übergibt
das Männchen häufig Futter an das Weibchen. Verhalten:
gesellig. Nahrung: Würmer, Schnecken, Insekten und
Früchte. Lebenserwartung: 18 Jahre (Ringfund) |
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Vor allem im Winter leben Wacholderdrosseln überaus
gesellig und bilden individuenreiche Scharen, die kaum zu
überhören sind, wenn sie auf Nahrungssuche das Gelände
durchstreifen. |
Den Winter überdauert die
Wacholderdrossel gern im offenen Gelände. |
Bild: © Dirk Schieder |
In Bayern hat die Wacholderdrossel eine flächige Verbreitung
mir nur wenigen regionalen Lücken. Sie ist in Bayern, mit 40.000 -
75.000 BP ein häufiger Brutvogel. Sie ist nicht gefährdet. Einzelne
herausragende Dichtezentren befinden sich in Nordostbayern.
In Österreich begann die Brutansiedlung erst mit Beginn des
20.Jahrhunderts und verlief anders als im Rest Europas eher von West
nach Ost, ausgehend von süddeutschen Verbreitungszentren. Heute ist
die Wacholderdrossel in den grünlandreichen Bereichen des
Alpenraumes, im Mühl- und Waldviertel weit verbreitet. In den
Niederungen jedoch nur vereinzelt anzutreffen.In Österreich wird im
Rahmen des Brutvogel-Monitorings ein Bestandsrückgang in den letzten
20 Jahren beobachtet. Es leben in Österreich rund 100.000 BP.
In der Schweiz ist die Wacholderdrossel erst zu Beginn des 20.
Jahrhunderts von Nordosten her in die Schweiz eingewandert.
Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sie sich fast im ganzen Land
ausgebreitet. Mögliche Gründe für den schnellen Vorstoss der wenig
ortstreuen Art in Europa sind die milderen Winter, die allmähliche
Aufgabe des traditionellen Drosselfangs und ein dank häufigerer
Grasschnitte verbessertes Nahrungsangebot. In der Schweiz kommen ca.
60.000 BP hauptsächlich im Mittelland vor.
Achten Sie doch
einmal bei Ihren Spaziergängen entlang eines Gewässers und Wiesen
darauf, ob Sie die Stimme der Wacholderdrossel hören und auf die
Trupps von Drosselvögel die sich auf den Wiesen bewegen.
Ordnung |
Unterordnung |
Familie |
Gattung |
Sperlingsvögel |
Singvögel |
Drosseln |
Echte Drosseln |
Vielen Dank an die Naturfotografen: Markus Gläßel, Gunther Zieger,
Michael Schiller, Maximilian Dorsch, Raimund Linke, Dirk Schieder,
Stefan Pfützke -
www.green-lens.de, Dr.Christoph F. Robiller -
www.naturlicher.de, Stefan
Wehr und Peter Wächtershäuser -
www.naturlichter.de. Vielen Dank auch an Herrn Stefan Wehr für
die Aufnahme der Stimme von der Wacholderdrossel.
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- letzte Aktualisierung:
Donnerstag, 25. April 2024 -
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