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Die Höhlentiere des Jahres seit 2009

Der Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher wählte erstmals ein "Höhlentier des Jahres.

Jahr Höhlentiere wissenschaftlicher Name
2009 Höhlenflohkrebs Niphargus spec.
2010 Die Zackeneule Scoliopteryx libatrix
2011 Das Große Mausohr Myotis myotis
2012 Die Große Höhlenspinne Meta menardi
2013 Die Höhlenpilzmücke Speolepta leptogaster
2014 Die Höhlenwasserassel Proasellus cavaticus
2015 Die Keller-Glanzschnecke Oxychilus cellarius
2016 Das Höhlenlangbein Amilenus aurantiacus
2017 Die Vierfleck-Höhlenschlupfwespe Diphyus quadripunctorius
2018 Der Schwarze Schnurfüßer Tachypodoiulus niger
2019 Die Gemeine Höhlenstelzmücke Limonia nubeculosa
2020 Die Mauerassel Oniscus asellus
2021 Der Höhlen-Raubkäfer Quedius mesomelinus
2022 Die Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros
2023 Der Feuersalamander Salamandra salamandra
2024 Die Gefleckte Höhlenspinne Nesticus cellulanus


Die Gefleckte Höhlenspinne ist das "Höhlentier des Jahres 2024".


Die Gefleckte Höhlenspinne (Nesticus cellulanus) wurde im Jahr 1757 vom schwedischen Entomologen Carl Alexander Clerck erstmals für die Wissenschaft beschrieben. Die Art ist in Höhlen, Kellern und Bergwerksstollen stellenweise sehr häufig. Im Freiland kommt sie in Geröllhalden, Mauern, vereinzelt auch in Wäldern vor. Sie lebt gewöhnlich an der Höhlenwand und der Decke, bevorzugt in der Übergangs- und Tiefenregion. Ihr kommt die allgemein hohe Luftfeuchtigkeit in Höhlen zugute, die sie vor dem Austrocknen schützt. Die Spinnen besiedeln Höhlen und und andere unterirdische Hohlräume das ganze Jahr über. Die flächendeckende Verbreitung in unseren Höhlen und die Tatsache, dass die Tierart auch für den Laien leicht erkennbar ist, führten dazu, dass die Gefleckte Höhlenspinne zum "Höhlentier 2024" gewählt wurde. Die Art steht für eine Vielzahl von Tierarten, die auf geschützte unterirdische Rückzugsorte angewiesen sind. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher will mit der Wahl des Höhlentieres darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch ein enormer Handlungsbedarf besteht.



Die Gefleckte Höhlenspinne - hier ein Weibchen im Netz - ist das Höhlentier des Jahres 2024 (Bild: © Klaus Bogon, Sontra) Die etwa 5 mm lange Höhlenspinne lebt bei uns vorzugsweise an dunklen, feuchten Orten. Sie kommt in Kellern und Höhlen vor, in denen sie an Felsvorsprüngen und in Mauerritzen ihr Netz anlegt.
Die Gefleckte Höhlenspinne - hier ein Weibchen im Netz - ist das Höhlentier des Jahres 2024 Bild: © Klaus Bogon, Sontra



Die Gefleckte Höhlenspinne wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz ernannt. Gleichzeitig ist sie auch die Europäische Spinne des Jahres 2024.

Auf den Britischen Inseln wird die Art von 3 bis 500 Metern Höhe gefunden. Auf der Schwäbischen- und der Fränkischen Alb wird sie noch häufig auch in Höhlen gefunden. In der Roten Liste Liste gefährdeter Arten Deutschlands gilt sie als ungefährdet.

Der Vorderleib der Gefleckten Höhlenspinne ist gelblich gefärbt und besitzt eine schwärzliche Zeichnung. Die Brust ist hellgelb mit schwarzen Flecken, die Beine sind gelblich und schwarz geringelt. Der Hinterleib ist graugelbweißlich mit schwärzlichen Flecken. Die Männchen der Gefleckten Höhlenspinne werden 3,7 bis 4,5 mm groß, die Weibchen werden größer und erreichen eine Größe von 4 bis 5,5 mm.



Beim Netz handelt es sich um ein Deckennetz, von dem aus mit Klebetröpfchen besetzte Fangfäden nach unten ziehen. Stößt nun ein Beutetier an die Fangfäden, bleibt es daran kleben und wird von der Spinne ins Deckennetz hinaufgezogen. Die Gefleckte Höhlenspinne - hier ein Männchen (Bild: © Klaus Bogon, Sontra)
Bild: © Klaus Bogon, Sontra Die Gefleckte Höhlenspinne - hier ein Männchen



Die Spinne baut zumeist in Vertiefungen von Höhlenwänden einen weitmaschigen Netzteppich, von dem aus Fangfäden nach unten führen. Die Fangfäden sind im unteren Bereich mit einer sehr regelmäßig angeordneten Reihe von Klebetröpfchen besetzt. Sobald sich ein Beutetier an den Klebetröpfchen verfangen hat, wird es von der Spinne mit weiteren Fangfäden beworfen, dann mit mehreren Giftbissen getötet und anschließend zum Netzteppich emporgezogen. Der kugelige Eikokon, in den das Weibchen die Eier legt, wird von diesem bis zum Schlüpfen der Jungspinnen an ihren Spinnwarzen getragen.


Klasse: Ordnung: Überfamilie: Familie: Gattung: Art:
Spinnentiere Webspinnen Radnetzspinnen Höhlenspinnen Nesticus Gefleckte Höhlenspinne



Die Gefleckte Höhlenspinne kann mit der bei uns allerdings deutlich selteneren Bleichen Höhlenspinne (Kryptonesticus eremita) verwechselt werden, die etwas heller gefärbt ist. Der dunkle Mittelstreifen auf dem Vorderleib geht bei der Gefleckten Höhlenspinne von vorne nach hinten durch und wird bei der Bleichen Höhlenspinne ab der Mitte schmal oder ist gar nicht mehr vorhanden. Eine sichere Unterscheidung kann nur durch DNA-Barcoding oder Untersuchung der Genitalien erfolgen.



Herzlichen Dank an Frau Bärbel Vogel, Vorsitzende der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., Nesselwang und Herrn Herrn Stefan Zaenker, Vorsitzender, Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V., Fulda, für den Pressetext und die Möglichkeit die Bilder von Herrn Klaus Bogon, Sontra, veröffentlichen zu dürfen.

Fachliche Daten auch von KOSMOS Naturführer


Möchten Sie mehr vom Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher wissen: Das können Sie, wenn Sie hier klicken: www.hoehlentier.de


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- letzte Aktualisierung: Dienstag, 16. April 2024 -
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