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Reich gedeckte Tafel für die Störche

Gnodstadt:
Gerhard Düll traute seinen Augen nicht, als er abends auf seinem Acker Gülle ausbrachte. Plötzlich landeten mitten auf seinem Feld zehn Störche im Pulk und machten sich daran, in der umgepflügten Erde nach Nahrung zu suchen. Dass die Tiere als Gruppe auftauchen, ist in unserer Gegend eher ungewöhnlich. Normalerweise legen Störche in Flussauen wie dem Altmühltal einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Süden ein. Dort fressen sie sich nochmals eine Reserve an, bevor es sie nach Afrika zieht.

Auf Anfrage beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) erklären dortige Fachleute, dass es sich bei der hier aufgetauchten Horde vermutlich um herum vagabundierende Jungtiere und einzelne Altstörche handelt, die ihre Scheu vor Landmaschinen abgelegt haben. Außerdem wissen die Vögel genau, dass ein gepflügtes Feld Kleintiere wie Mäuse, Hamster oder Maulwürfe an die Oberfläche scheucht. Das wiederum verspricht eine reichhaltige Mahlzeit kurz vor dem Langstreckenflug Richtung südlicher Erdhalbkugel.

Gerhard Düll beobachtete mit Spannung von seinem Schlepper aus, wie sich die Vögel nach dem "ersten Gang" davon machten, dann aber in "fast schon selbstmörderischem Tiefflug" wieder auf die Scholle stürzten und insgesamt fast eine Stunde zum Essen blieben. Kaum stieg Düll aber aus seinem Schlepper, verzog sich die Storchengruppe.


Weißstorcheinflug auf einen Acker (Bild: © Main-Post)
Der Weißstorch ist in Bayern ein sehr seltener Brutvogel. Von 191 Brutpaaren im Jahr 1958 sank der Bestand auf einen Tiefpunkt von 58 BP 1988. Von 1989 bis 1996 stieg die Zahl der BP wieder auf 123. Seitdem schwankt sie zwischen 103 (1997) und 126 (2000). Brutbestand 2002 115 BP. 245 Jungvögel flogen im Jahr 2000 aus, die größte Anzahl an Jungstörchen der letzten Jahrzehnte in Bayern.
Ein Landwirt traute seinen Augen nicht Bild: © Main-Post



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- letzte Aktualisierung: Mittwoch, 17. April 2024 -
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