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Schwere Zeiten für Eulen

Scheunen auf für frierende Vögel

Würzburg-Land: Die anhaltende Kälteperiode macht den Eulen schwer zu schaffen. Vor allem die hier recht häufige Schleiereule leidet unter den frostigen Temperaturen und der geschlossenen Schneedecke. Die Kreisgruppe Würzburg des Landesbund für Vogelschutz bittet daher alle Landwirte in der Region, ihre Scheunen zu öffnen, so eine Pressemitteilung. Wir sprachen mit Jürgen Färber. Er ist Falkner und besitzt eine Auffangstation für verletzte Greifvögel in Oberdürrbach.

Frage: Herr Färber, wieso ist vor allem die Schleiereule betroffen?

Jürgen Färber: Weil die Schleiereule kaum Fettreserven besitzt und bei dieser Witterung maximal zwei Tage ohne Nahrung überlebt. Eulen sind sehr empfindlich und brauchen etwa drei bis vier Mäuse pro Tag.

Wie können Landwirte oder eventuell auch Privatleute helfen?

Jürgen Färber: Am einfachsten ist es sicherlich, Scheunen und Ställe zu öffnen. Hier haben die Eulen die beste Gelegenheit, Mäuse zu finden. Außerdem kann man Strohhaufen aufschichten, in denen sich die Mäuse gerne aufhalten. Eine weitere Möglichkeit wäre es, Brachflächen von der Schneedecke frei zu räumen. Derzeit verhindert die dicke Schneedecke auf den Feldern, dass die Eulen die Mäuse sehen und hören können. Es gibt zwar noch weitere Möglichkeiten, die sind aber zu aufwendig.

Wie soll man sich am besten verhalten, wenn man eine geschwächte Eule findet?

Jürgen Färber: Eulen zeigen ein ganz besonderes Phänomen: Wenn sie zu schwach sind, stellen sie sich tot. So kann man sie eigentlich recht gut in einer Decke transportieren und am besten zu unserer Auffangstation bringen.


Anhaltende Kälteperioden mit Frost und Schnee machen es den Schleiereulen schwer, zu überleben.

Immer wieder die Bitte an die Landwirte, doch ihre Scheunen offen zu halten.

Schleiereulen haben es im Winter schwer (Bild: © Main-Post)
Bild: © Main-Post Hungernde Schleiereule im Winter




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- letzte Aktualisierung: Mittwoch, 17. April 2024 -
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